Fensterputzen – ökologisch und streifenfrei

Fensterputzen – die einen machen es gerne und freiwillig, die anderen schieben es solange vor sich her wie möglich. Doch spätestens, wenn bei Sonnenschein der Blick nach draußen stark getrübt ist, wird es Zeit es für eine gründliche Reinigung. Natürlich gibt es langjährig erprobte Mittel, verschiedene Methoden und ein paar hilfreiche Tipps, die in kürzester Zeit für blitzeblanke Fenster sorgen. Oder sorgen sollen … Doch was ist in welcher Situation geeignet? Was hilft wirklich schnell? Und was sorgt für möglichst langen Durchblick? Wer sich jetzt in Gedanken dabei ertappt, das nur chemischen Mitteln aus der Drogerie zuzutrauen, liegt falsch. Streifenfrei geht auch ökologisch. Und zwar mit diesen Methoden und Tipps.

Fensterputzen bei stark verschmutzte Fenstern: gründliche Vorreinigung

Manchmal brauchen Fenster eine gründliche Vorreinigung. Grober Schmutz und Spinnweben lassen sich schnell mit einem weichen Handfeger von den Fensterrahmen und Fensterbänken fegen und Ablagerungen wie Pollen und Staub mit lauwarmem Wasser, eventuell etwas Spülmittel und einem feinen Mikrofasertuch abwaschen. Ist der gröbste Schmutz entfernt, kann die Hauptreinigung beginnen.

Methode 1: Spülmittel und Mikrofasertuch

Spülmittel löst auch hartnäckigeren Schmutz. Geben Sie ein paar Tropfen Spülmittel in einen Eimer mit lauwarmem Wasser und putzen Sie mit einem Mikrofasertuch die Fenster: erst senkrecht und dann waagerecht oder umgekehrt. Anschließend mit einem weiteren feinen Mikrofasertuch nachtrocknen.

Methode 2: Essig oder Zitrone

Mit Essig lassen sich Kalk, Fett und andere Rückstände leicht entfernen. Stark verdünnt eignet sich die Essigsäure auch zum Fensterputzen. Doch gibt es dabei ein paar Regeln zu beachten. Decken Sie Fensterbänke aus Stein – wie beispielsweise Marmor – unbedingt ab, denn die Essigsäure geht eine Verbindung mit dem kalkhaltigen Material ein und kann die Oberfläche beschädigen.

Wenn Sie mit Essig putzen, nehmen Sie Bio-Essig mit einem geringen Säuregehalt. Eine Alternative ist Zitrone, denn sie ist genauso effektiv, aber längst nicht so aggressiv. Zur Reinigung geben Sie einfach einen Spritzer Essig oder Zitronensaft in warmes Wasser und putzen die mit einem Mikrofasertuch.

Methode 3: Schwarzer Tee mit Zitrone

Vom Kaffeekränzchen ist Schwarzer Tee mit Zitrone übriggeblieben? Nicht wegkippen: Fensterputzen! Die Gerbstoffe aus dem Tee lösen Fett und sogar Nikotin, die Zitronensäure wirkt gegen Kalk. Mischen Sie eine große Tasse starken schwarzen Tee mit etwa 3 Litern Wasser im Putzeimer. Den Saft einer halben Zitrone hinzufügen und mit einem Mikrofasertuch die Fensterscheiben putzen. Mit Zeitungspapier nachpolieren.

Tipp: Die Kombination von Tee und Zitrone führt zu einem länger anhaltenden Putzergebnis.

Tasse mit Teebeutel und Tee auf dunklem Holz
Übrig gebliebenen Schwarzen Tee nicht wegkippen, lieber mit Zitrone versetzen und Fenster putzen.

Methode 4: Öko-Innovation Mineralreiniger

Mineralreiniger sind effektive Reiniger, die ganz ohne petrochemische Substanzen auskommen. Die Mischung aus Wasser, Mineralsalzen und Biopflanzenölen reinigen sanft und sind vollständig biologisch abbaubar. Einfach den Mineralreiniger auf die vorgereinigte Fensterscheibe sprühen und mit einem fusselfreien Tuch putzen.

Methode 5: Alkohol beziehungsweise Spiritus

Alkohol desinfiziert, löst Fette und ist biologisch abbaubar. Wer mit Alkohol (Spiritus) putzt, sollte zunächst Rahmen und Fensterbrett mit klarem Wasser reinigen. Dann einen guten Schuss Spiritus in kaltes Wasser geben und die Glasscheiben mit schlangenförmigen Bewegungen von oben nach unten sauber wischen. Das Wasser mit einem Abzieher entfernen und mit einem fusselfreien Baumwolltuch trocknen. Spiritus ist übrigens in handelsüblichen Glasreinigern enthalten.

Methode 6: Abzieher und Lederlappen

Eine Methode, die oft bei stark verschmutzen und großen Fenstern angewendet wird. Spülen Sie das Fenster nach der Beseitigung von grobem Schutz nach der Vorreinigung mit reichlich klarem Wasser ab. Das Wasser mit einem Abzieher mit fester Gummilippe entfernen. Wasserreste mit einem Lederlappen oder einem saugfähigen und fusselfreien Tuch abtrocknen.

Methode 7: Fensterputzen mit Zeitungspapier

Zeitungspapier ist eine sehr beliebte Methode zur Fensterreinigung, sie ist effektiv und alte Zeitungen hat jeder zu Hause. Um die mit Wasser geputzte Fensterscheibe zu trocknen, zerknüllen Sie einfach eine Zeitungsseite und reiben mit kreisenden Bewegungen über das Fensterglas. Sobald das Zeitungsknäuel feucht ist, wird es durch ein trockenes ersetzt. Zeitungspapier setzt sich hauptsächlich aus Altpapier und Zellstoff zusammen. Es ist hart und offenporig, saugfähig und fusselt nicht – also eigentlich ideal zum Fensterputzen.

Kritiker dieser Methode bemängeln jedoch, dass die Druckerschwärze oft dunkle Streifen hinterlässt, die nur schwer wieder zu entfernen sind und dauerhaft sogar zu Abnutzungen der Fensterbeschichtungen führen.

Ein Stapel Zeitungen
Zeitungspapier gilt seit Langem als gutes Poliermittel für Fenster. Doch es gilt aufzupassen, dass die Rahmen nicht mit Druckerschwärze verfärbt werden.

Fensterputzen auf Zeit: Schneller geht’s nicht

Es gibt zwei Schnellputz-Methoden, die ohne Vorreinigung und ohne jeden Zusatz von Reinigungsmitteln auskommen. Das gilt allerdings nur, sofern Fenster und Rahmen nicht allzu sehr verschmutzt sind:

Blitz-Putzen 1: Das Mikrofasertuch

In diesem Fall benötigen Sie lediglich einige nebelfeuchte Mikrofasertücher und ein paar Minuten Zeit. Bei dieser Putzmethode sind keine weiteren Zusätze wie Spülmittel notwendig, nicht einmal Wasser. Im Idealfall kommen das Mikrofasertuch frisch gewaschen aus der Waschmaschine und ist noch nicht angetrocknet. Wer keine Gelegenheit hat, unmittelbar vor dem Fensterputzen zu waschen, kann die feuchten Mikrofasertücher in einer Tüte aufbewahren. Länger als ein bis zwei Tage sollten sie dort jedoch nicht bleiben, sonst fangen sie an zu muffeln. Vorteil der Methode: Die Mikrofasertücher kann man für alle möglichen Putzarbeiten im Haushalt einsetzen.

Tipp: Beginnen Sie immer mit den Innenseiten der Fenster.

Blitzputzen 2: Der Fensterhandschuh

Der Fensterhandschuh kommt ebenfalls ganz ohne Putzmittel aus und reinigt schnell Fensterscheiben, die nicht grob verschmutzt sind. Einfach Wasser mit einem Zerstäuber auf die Fensterscheibe sprühen und mit dem Fensterhandschuh trockenreiben. Die Faser des Viskose-Handschuhs saugt das Wasser vollständig auf – ohne unschöne Streifen zu hinterlassen. Nachpolieren ist nicht nötig. Aber dafür eben ein solcher Handschuh zum Fensterputzen.

Frau putzt Fenster mit hellblauem Handschuh.
Ein spezieller Mikrofaser-Handschuh zum Fensterputzen kann die Sache beschleunigen.

Leinöl hilft gegen stumpfe Scheiben

Wenn Ihre Fenster im Laufe der Jahre stumpf und matt aussehen, kann Leinöl für Abhilfe sorgen. Dazu ein wenig Leinöl auf einen weichen Wolllappen geben und vorsichtig auf der Glasscheibe verreiben. Lassen Sie das Öl einwirken und entfernen Sie die Reste mit einem fusselfreien Baumwolltuch. Reinigen Sie die Scheiben anschließend gründlich von den Fettresten beispielsweise mit Spülmittel. Bei Bedarf den Vorgang wiederholen.

Fensterputzen bei Sonnenschein – eine gute Idee?

Bei direkter Sonneneinstrahlung ist Fensterputzen nicht empfehlenswert. Das Fensterglas trocknet dann zu schnell und zeigt Streifen und Schlieren. Erfolgversprechender ist die Reinigung am frühen Morgen oder später am Nachmittag, wenn das Wasser nicht sofort verdunstet. Wenn Sie trotz direkter Sonneneinstrahlung putzen möchten, sollten Sie vorher die Jalousien runterlassen und warten, bis die Fensterscheiben abgekühlt sind. Dann wie gewohnt putzen und die Jalousien erst wieder öffnen, wenn die Fenster vollkommen trocken sind oder die Sonne nicht mehr direkt einstrahlt.

Im Winter Fensterputzen? Besser nicht

Im Winter ist Fensterputzen eine echte Herausforderung. Bei Temperaturen unter null Grad friert eine dünne Wasserschicht auf der Scheibe fest und hinterlässt unübersehbare Schlieren. Die Fenster in dem Fall mit Frostschutzmittel zu putzen, wird in den Medien oft als DIE Lösung angeboten. Doch das ist keine echte Option, da die Inhaltstoffe in diesen Produkten nur bedingt umweltverträglich sind. Wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt, verwenden Sie unbedingt Bio-Frostschutzmittel, die auf Zuckertensiden aus pflanzlichen Rohstoffen bestehen.

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