Einfach selbst gemacht: Knusprige Fischstäbchen

Juhu, es gibt Fischstäbchen! Diese Begeisterung kennen viele von ihren Kindern oder aus der eigene Kindheit. Die panierten Stäbchen sind noch immer eine der beliebtesten Mahlzeiten bei Kindern. Außerdem ist Fisch gesund, zumindest heißt es das immer. Klingt ja ganz wunderbar: Ein beliebtes Kinderessen, das gesund ist. Doch ganz so einfach ist es nicht: Leider zeigen Untersuchungen immer wieder, dass vor allem Fisch aus Aquakulturen, aber auch aus Wildfang mit Umweltgiften belastet ist. Die Verschmutzung der Gewässer und der Einsatz von Medikamenten schreiten immer weiter fort. So findet man bei Untersuchungen am häufigsten den Schadstoff Quecksilber, vor allem in fetthaltigen Fischen. Bei Fischen aus Aquakultur werden Rückstände von Antibiotika und Pestiziden nachgewiesen.

Die Liste wird bei genauerem Hinsehen leider nicht kürzer. Dazu kommt der immer weiter zurück gehende Fischbestand in den Weltmeeren durch die industrielle Fischerei. Die Fangmethoden sind alles andere als ökologisch. Durch die riesengroßen Schleppnetze werden sensible Ökosysteme zerstört. Zahlreiche Meeresbewohner landen als Beifang im Netz und sterben meist qualvoll. Da schmecken auch die knusprigsten Fischstäbchen nicht mehr so richtig. 

Fischstäbchen selber machen: Regionale Klasse statt Masse

Nachdem wir eine erschreckende Dokumentation gesehen haben, stand für mich und meinen Partner nochmal mehr fest, dass wir weiter umdenken wollen. Beim Fisch bedeutet das entweder der komplette Verzicht darauf oder ein maßvoller und bewusster Umgang. Wir haben uns für die zweite Option entschieden, auch da unser Sohn sehr gerne Fischstäbchen isst. Doch die im Supermarkt angebotenen Produkte nur seltener zu kaufen, kam für uns nicht infrage. Denn diese Fischstäbchen bestehen meist aus viel zu viel ungesunder Panade und einem undefinierbaren Fischragout aus Weißfisch. Es gibt zwar eine kleine Auswahl an bio-zertifizierten Fischprodukten im Handel. Meist bieten aber auch sie keinen direkten Einblick, was die Fangmethoden und die Aufzucht angeht. Unser Vertrauen der großen Fischindustrie gegenüber ist so sehr geschwächt, dass wir uns dazu entschlossen haben, auf regionalen Fisch umzusteigen. Wir essen also lieber einmal weniger Fisch, dafür aber regional erhältlich und von guter Qualität.

Nach einer erstaunlich kurzen Recherche konnte ich auch gleich einen bei uns ansässigen Fischzüchter ausfindig machen. Wir können ihn besuchen, unseren Fisch direkt vor Ort kaufen und uns über seine Haltungsform wie auch die Fütterung schlau machen. Da wir im Schwarzwald leben, bleibt für uns natürlich der Süßwasserfisch (z.B. Forelle) als regionales Produkt. Beim ersten Einkauf landete dann ein Lachsforellenfilet in der Tasche. Das Stück Fisch war zwar noch weit weg von einem Fischstäbchen, aber wir wollten es unbedingt versuchen, es in Fischstäbchen zu verwandeln.

Das Dischfilet wurde auf einem Teller in kleine Teile zerlegt.
Als Grundlage für die selbst gemachten Fischstäbchen wird das Fischfilet in kleine Stücke zurechtgeschnitten.

Selbst gemachte Fischstäbchen: knuspriges Lieblingsessen für Kinder

Anfangs war ich sehr skeptisch, ob die selbst gemachten Stäbchen aus Forellenfilet schmecken werden und ob unser Sohn sie überhaupt mögen würde. Doch ich muss sagen, dass es unsere Erwartungen sogar noch übertroffen hat. Wir Eltern haben fast gar nichts davon abbekommen, weil unser Sohn alles aufessen wollte. Nun essen wir die Fischstäbchen mit einem guten Gefühl, denn wir können nachvollziehen, wo der Fisch herkommt, wie er gelebt hat, was er fressen konnte und wie er gefangen wurde. Noch zudem hatten wir einen ganz minimalen Transportweg. Damit auch Sie Fischstäbchen selber machen können, möchte ich das Rezept gerne mit Ihnen teilen.

Rezept für selbst gemachte Fischstäbchen aus Forellenfilet

Hier können Sie das Rezept für selbst gemachte Fischstäbchen als PDF herunterladen.

Zutaten

für drei Personen

  • 2 große Forellenfilets
  • 65 g Mehl
  • 65 ml Milch
  • 1 Ei (getrennt)
  • Salz & Pfeffer
  • Öl zum Ausbacken (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
  • 1 Bio-Zitrone

Zubereitung

  1. Fischfilet waschen, trocken tupfen und von restlichen Gräten befreien. Dazu mit dem Finger leicht über das Filet streichen und wo es pikst, Gräten mit einer Pinzette entfernen.
  2. Filet in Streifen schneiden, sodass sie von der Größe her einem Fischstäbchen ähneln.
  3. Für den Ausbackteig Mehl, eine Prise Salz, Eigelb und Milch vermengen bis ein glatter Teig entsteht. 15 Minuten quellen lassen.
  4. In der Zwischenzeit Fisch mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen.
  5. Eiweiß steif schlagen und unter den Teig heben.
  6. Öl in einer Pfanne erhitzen
  7. Fischfilet im Teig wenden und im heißen Öl von beiden Seiten ausbacken, bis er goldbraun ist. Auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen.

Mit selbst gemachter Remoulade und einer Scheibe Zitrone servieren. Bei uns gibt es immer Kartoffel-Karottenstampf oder Spinat dazu.

Fischstäbchen selber machen: Tipps und Anregungen

  • Sie müssen die Haut des Forellenfilets nicht entfernen. Sie wird durch das Ausbacken unter dem Teig schön kross.
  • Kaufen Sie regional erhältlichen Fisch, der gerade „Saison“ hat. Bachforellen werden zum Beispiel zwischen März und Juni gefangen. Zander eher in den Monaten Mai bis Juli. In diesen Zeiten schmecken die Fische auch deutlich besser. Wenn wir zum Beispiel am Bodensee sind, kaufen wir dort nur dann Bodenseefelchen, wenn er gerade Saison hat.
  • Statt Milch können Sie Bier für den Ausbackteig nehmen. Wenn wir Fischstäbchen selber machen und Kinder mitessen, verzichten wir allerdings immer komplett auf alkoholische Zutaten.
  • Sollten Sie tiefgekühlten Fisch aus dem Supermarkt kaufen, achten Sie auf eine Angelfangmethode. Bedenken Sie außerdem, dass tiefgekühlter Fisch dazu neigt leicht zu zerfallen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!

 

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