Materialkunde Luffa: So vielseitig und nachhaltig ist der Luffaschwamm

Drei Luffaschwämme liegen

Der Luffaschwamm ist ein reines Naturprodukt und wächst nicht – wie andere Naturschwämme – im Meer, sondern im Garten. Er ist die ideale Alternativ zum Schwamm aus Kunststoff für alle, die in Bad und Küche auf Zero Waste Wert legen und plastikfrei leben möchten. Denn synthetische Putz- und Pflegeutensilien landen meist schon nach kurzer Zeit im Müll. Zudem lösen sich beim Benutzen der herkömmlichen Schwämme kleinste Kunststofffasern, die im Abfluss landen und dazu beitragen, unsere Ozeane mit Mikroplastik zu verschmutzen.

Nicht so beim Luffaschwamm, der zu 100 Prozent aus veganem Naturmaterial besteht und dazu noch antibakterielle Eigenschaften besitzt. Sie können den Luffaschwamm bei 40 °C waschen und er ist somit sehr lange benutzbar. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Gründe genug für einen Schwammwechsel in Küche und Bad. Wir erklären nachfolgend alles rund um das Material Luffa, seine Herkunft und seine vielseitige Verwendung zum Putzen und zur Hautpflege.

Wo wächst der Luffaschwamm?

Der Luffaschwamm ist das Fruchtfleisch der Luffagurke, auch Schwammgurke genannt. Diese sieht aus wie eine Mischung aus Zucchini und Gurke. Die tropische Frucht gehört zur Gattung der Kürbisgewächse, ihre Blätter sind dunkelgrün mit kleinen weißen Flecken und ihre Blüten leuchtend gelb. Die Kletterpflanze, die eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen kann, mag es gern warm. Daher gedeiht sie am besten in den heiß-feuchten Tropen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Die wichtigsten Anbauländer sind Ägypten, Korea, China, Guatemala, Kolumbien und Paraguay. Inzwischen erfolgt der Anbau von Schwammgurken jedoch auch im Süden der USA. Und selbst in unseren Breitengraden können Sie an geschützten Plätzen im Garten die Luffagurke anbauen.

Vom Fruchtfleisch zum Luffaschwamm

Für die Schwammgewinnung lässt man die Früchte so lange wie möglich an der Pflanze. Am Ende verfärben sie sich gelb-bräunlich wie eine reife Banane. Ihre Schale wird trocken und spröde und bekommt kleine Risse. Erst dann ist die Luffagurke reif für die Ernte, sodass sich aus dem Fruchtfleisch natürliche Schwämme herstellen lassen.

Mehrere Luffagurken hängen an der Pflanze.
Bald sind die Luffagurken erntereif.

Nach der Ernte müssen die Luffa-Früchte vor der Weiterverarbeitung erst einmal einige Tage getrocknet werden. Jetzt lässt sich die Schale gut vom Inneren der Pflanze lösen und abziehen. Voilà, darunter kommt das gewebeartige Fruchtfleisch zum Vorschein. Die Samen klopft man heraus und trocknet sie, damit sie sich als Saatgut verwenden lassen. Anschließend wäscht man das faserige Fruchtfleisch der Luffagurke gründlich und trocknet es nochmals gut – fertig ist der Luffaschwamm.

Zum Verkauf lässt man die Luffaschwämme entweder in ihrer ursprünglichen Gurkenform oder schneidet sie in Scheiben beziehungsweise Stücke. Manche erhalten noch eine kleine Kordel oder Schlaufe zum Aufhängen. In unserem Onlineshop finden Sie eine Auswahl der natürlichen Putzschwämme.

Luffagurke in der Küche – lecker in Suppe, Salat und Wokgerichten

Ursprünglich baute man die Luffagurke für den Verzehr an, denn die jungen, grünen, noch unreifen Früchte schmecken wie eine Mischung aus Zucchini und Aubergine. Unter der rauen Schale steckt ein lockeres, zartes Fruchtfleisch, das viel Wasser enthält. Vor allem die eher kleinen, hellgrünen Früchte sind schmackhaft – werden sie größer und reifer, entwickeln sie mehr Bitterstoffe. Lagern sollten Sie das Gemüse wie eine Gurke am besten im Kühlschrank. Vor der Verwendung sollten Sie die Früchte waschen und schälen. Die Schwammgurke schmeckt roh im Salat, man kann sie aber auch kochen, braten oder frittieren. Bei der Zubereitung fällt die Luffagurke durch den Wasserverlust ähnlich zusammen wie Zucchini.

Auch die Blüten der Luffagurke sind essbar. Sie lassen sich panieren und ausbacken oder verleihen Salaten einen Hauch Exotik. Vor allem in China und Indien findet man das Gemüse häufig auf Märkten. Auf der Speisekarte hat es ebenfalls seinen Platz – etwa in Suppen, Gemüsepfannen oder Wokgerichten. Hierzulande kann man die Luffagurke in asiatischen Lebensmittelläden oder an Marktständen für exotisches Gemüse kaufen. In Asien erhält man zudem Speiseöl, das aus den eiweiß- und fettreichen Samen der Luffagurke gewonnen wird.

Gemüse zum Putzen und Peelen – Multitalent Luffa

Der Luffaschwamm ist ein reines, pflanzliches Naturprodukt ohne chemische Zusätze und eignet sich daher sehr gut als natürliche Alternative zu herkömmlichen Schwämmen. Er kommt komplett ohne Plastik oder andere Kunstfasern aus, dadurch entsteht auch kein Mikroplastik wie bei herkömmlichen Putzutensilien. Es gibt kaum ein Produkt, das man so nachhaltig und vielseitig verwenden kann wie den Luffa. Denn nicht nur zum Putzen in Küche und Bad lässt sich der Schwamm einsetzen, sondern auch zur Körperpflege, zum Peeling unter der Dusche und als Badeschwamm.

Die antibakteriellen Eigenschaften von Luffa machen ihn zudem zu einer perfekten Unterlage für feste Seifen und Shampoos. Durch die Luftzirkulation kann das Waschstück gut trocknen und das Waschbecken oder die Duschablage bleiben sauber. Auch die natürliche Reinigung von verkrusteten Flächen ist mit Luffa kein Problem (hier aber bitte immer vorsichtig vorgehen).

Der Luffaschwamm wird auf dem Waschbeckenrand als Seifenablage verwendet.
Durch seine luftige Struktur können Seifen auf dem Luffaschwamm gut abtrocknen.

Der Luffaschwamm im Haushalt zum Putzen

Zuallererst lässt sich der Luffaschwamm natürlich ganz klassisch wie ein herkömmlicher Schwamm zum Putzen und Reinigen im Haushalt einsetzen. Am besten eignen sich dafür Luffaschwämme in „Scheibenform“, eine ganze Luffagurke ist gerade für Ecken, Kanten oder kleine Flächen zu unhandlich. Für den Reinigungsvorgang sollten Sie den trockenen, noch harten Schwamm gut mit Wasser befeuchten, und schon wird daraus ein herrlich weicher Putzschwamm. Geben Sie etwas Putzmittel in Bio-Qualität auf den natürlichen Luffaschwamm und bearbeiten Sie damit sämtliche Oberflächen. Dank seiner faserigen Struktur lassen sich auch hartnäckige Verschmutzungen entfernen. Dafür benetzen Sie den Schwamm vor Gebrauch nur mit wenig Wasser, sodass seine grobe Textur erhalten bleibt.

Achtung: Probieren Sie diese Reinigung vor allem bei empfindlichen Oberflächen wie Ceranfeldern erst einmal vorsichtig aus, bevor sie diese großflächig reinigen. Für sehr empfindliche oder aufgeraute Oberflächen empfehlen wir die Reinigung mit einem weichen Tuch.

Der perfekte Schwamm zum Spülen

Selbstverständlich können Sie mit einem Luffaschwamm auch Ihr Geschirr spülen. Sie können den Naturschwamm wie einen herkömmlichen Schwamm einsetzen und damit Teller, Tassen und Schüsseln reinigen. Auch stärkere Verkrustungen bei Pfannen oder Töpfen können Sie mit dem Luffaschwamm säubern.

Eine Pfanne wird mit einem Luffaschwamm gereinigt.
Der Luffaschwamm entfernt auch hartnäckigere Verschmutzungen in Töpfen und Pfannen.

Hier gilt jedoch wieder: Erst einmal vorsichtig ausprobieren, ob empfindliche Materialien wie beschichtete Pfannen kratzfest bleiben.

Waschbär-Tipp: Dank seiner grobfaserigen Struktur eignet sich der Naturschwamm sehr gut zum Putzen von erdigem Gemüse. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis und Co. lassen sich mit dem Luffaschwamm hervorragend von Erde befreien.

Verwendung im Bad – Hautpflegeprodukt Luffaschwamm

Als reines Naturprodukt enthält der Luffaschwamm weder Chemikalien noch Farbstoffe. Das macht ihn zu einem gut verträglichen Produkt für die tägliche Körperpflege. In der Badewanne und unter der Dusche können Sie den natürlichen Schwamm zum Einseifen verwenden. Seife, Shampoo oder Duschgel lassen sich mit dem Luffaschwamm gut aufschäumen. Hierfür können Sie kleine Schwammscheiben oder auch komplette Luffagurken benutzen.

Wenn Sie Ihr Gesicht von Schmutz und Talg befreien möchten, können Sie den Luffaschwamm ebenfalls verwenden. Allerdings empfiehlt es sich bei sehr empfindlicher Gesichtshaut, den Schwamm erst einmal vorsichtig auszuprobieren und gut zu befeuchten. Wer ein sanftes Peeling erreichen möchte, benetzt den Schwamm mit etwas weniger Wasser. Ein Gesichtspeeling mit dem Luffaschwamm sollten Sie aber nur maximal zweimal pro Woche durchführen. Der Peeling- und Massageeffekt des Luffaschwamms lässt sich selbstverständlich auch für den gesamten Körper nutzen. Wohltuend ist darüber hinaus ein Fußpeeling, bei dem sich die Hornhaut entfernen lässt.

Waschbär-Tipp: Auch zum Trockenbürsten können Sie den Luffaschwamm statt einer Bürste verwenden. Beim Trockenbürsten, das bereits der Naturheilkundler Sebastian Kneipp empfahl, wird die Durchblutung des Bindegewebes gefördert, das Lymphsystem aktiviert und so der Abtransport von Giftstoffen angeregt. Sie sollten bei dieser Massage immer in kreisenden Bewegungen in Richtung Herz bürsten – also von unten nach oben und von rechts nach links.

Achtung: Peelings und Trockenbürsten mit dem Luffaschwamm sind bei Neurodermitis, kleinen Hautverletzungen, offenen Wunden und sehr empfindlicher Haut nicht geeignet.

Tipps zur Pflege des Luffaschwamms

Es ist wichtig, den Luffaschwamm nach seiner Anwendung stets gründlich zu reinigen und gut trocknen zu lassen. Nach jedem Gebrauch sollte man Putz- oder Spülmittel, Seife oder Shampoo gut aus dem Luffaschwamm ausspülen. Anschließend den Schwamm sorgfältig ausdrücken und ausreichend trocknen lassen. Benutzen Sie den Luffaschwamm häufig, können Sie ihn zum Reinigen bei 40 °C in die Spülmaschine oder Waschmaschine geben – am besten im Wäschenetz und ohne Weichspüler. Zum Abtöten von Bakterien legen Sie den Schwamm hin und wieder in Essigwasser. Oder Sie geben den Luffaschwamm für eine halbe Minute in die Mikrowelle. So hält der Naturschwamm problemlos mehrere Monate.

Luffaschwämme sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Daher können Sie den Schwamm nach seinem Gebrauch einfach auf dem Kompost oder in der Bio-Tonne entsorgen.

Fazit: Der Luffa ist ein umweltfreundliches Multitalent

Der Luffaschwamm ist ein umweltfreundliches Multitalent für Küche und Bad. Mit einer guten Pflege sowie einer regelmäßigen Reinigung hat der Luffaschwamm eine längere Lebensdauer als ein herkömmlicher Schwamm. Er ist nachhaltig, für einen Zero-Waste-Haushalt bestens geeignet und schont dazu noch den Geldbeutel.

 

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