Wie Sie im Garten oder auf der Fensterbank Pilze züchten können

Im Supermarkt können Sie meist weiße oder braune Champignons kaufen. Vielleicht auch mal Pfifferlinge oder Austernpilze. Das war es aber auch schon. Zwar gibt es immer mal wieder mehr Auswahl zum Beispiel an Marktständen oder in Asia-Läden, aber das ist immer noch eher die Ausnahme. Einfacher ist es da tatsächlich, ungewöhnlichere Pilze selbst anzubauen. Doch wie einfach oder schwierig ist eine Hobby-Pilzzucht? Welches Vorwissen braucht man und gibt es Hilfsmittel fürs Pilze züchten? Geht das in der Küche, im Keller oder doch am besten im Garten?

Wie kann man im Garten Pilze züchten?

Ich machte mich also etwas schlau, welche Bedingungen nötig sind, um Pilze im Garten zu züchten. Ganz so einfach, wie es sich liest, ist es nämlich dann doch nicht. Man braucht dazu einen gesunden Baumstamm von einem Laubbaum. Diesen zu bekommen, ist schon eine Herausforderung. Ich habe zum Beispiel spontan gefragt, wenn ich Sägearbeiten beobachtet habe. Doch entweder waren es keine Laubbäume oder die Bäume wurden krankheitsbedingt gefällt. Doch damit eine Pilzbrut nicht von der Baumkrankheit befallen wird, braucht sie ein gesundes Stück Holz. Und genau hier bin ich fürs Erste gescheitert. Sobald ich ein geeignetes Holz habe, werde ich das Pilze züchten auf dem Stamm ausprobieren.

Hat man einen Stamm gefunden, muss er nach einer Lagerung von vier Monaten gewässert werden. Dann kann Pilzbrut eingeimpft werden. Impfdübel dafür können Sie mittlerweile auch in Bio-Qualität kaufen. Die Dübel sind mit den gewünschten Pilzsporen durchzogen. Sie werden einfach in vorgebohrte Löcher in dem Baumstamm versenkt und mit Wachs versiegelt. Anschließend wandert der Stamm bei 10-25 °C in den Keller oder Garten, wo er abgedeckt gelagert und permanent feucht gehalten werden muss. Zum Abdecken eignen sich Jutsäcke.
Das Mycel durchwächst dann den Stamm innerhalb der nächsten Wochen. Eine sehr nachhaltige Angelegenheit, denn von solch einer Stammzucht können Sie über mehrere Jahre frische Pilze ernten.

Pilzzucht in der Küche oder auf der Fensterbank – Wie geht das?

Da ich nun schon so tief im Thema drin war, wollte ich das Projekt „Pilze züchten“ nicht am fehlenden Baumstamm scheitern lassen. Die Lösung war ein Pilzzucht-Set. Darin enthalten ist alles, was man fürs Pilze züchten in der Wohnung benötigt. Ich habe mich für Limonenseitlinge entschieden.

Solche Sets sind denkbar einfach und es gibt nur wenige Punkte, auf die man achten sollte. Zum Beispiel muss das Substrat sieben bis zehn Tage täglich mit Wasser besprüht werden. Das Substrat darf richtig feucht sein. Das heißt, zwei- bis dreimal am Tag ordentlich mit frischem Wasser sprühen. Wir haben das Pilzzuchtset in der Küche aufgestellt, da herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit vom Kochen und zu warm ist es auch nicht. Bei den Bedingungen kann man den Pilzen beim Wachsen zusehen. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich die Pilztrauben entwickeln. Die erste Ernte erbrachte 600 g frische Limonenseitlinge. Bei unserem Pilzzucht-Set konnten wir direkt eine zweite Zucht starten, da man das innenliegende Substrat umdrehen und noch mal genauso verwenden kann. Die zweite Ernte erbrachte zwar nicht mehr ganz so viel wie die erste, aber genug für ein leckeres Pilzgericht.

Blick auf das Pilzzucht-Set: Aus dem KArton mit Griff wachsen helle Pilztrauben.
So sieht Pilze züchten mit dem Hilfsmittel Pilzzucht-Set aus.
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