Einfach selbst gemacht: Quittengelee

Im Oktober ist die Erntezeit der leckeren Quitten, die leider in den vergangenen Jahrzehnten als Früchte in Vergessenheit geraten sind. Auf dem Markt waren die optisch an eine Mischung aus Äpfeln und Birnen erinnernden Früchte eher selten zu bekommen. Und so hatte auch ich noch nie welche in der Küche. Doch dieses Jahr habe ich von einer Arbeitskollegin einen großen Sack Quitten bekommen. Sie warnte mich schon, dass die Verarbeitung der harten Früchte sehr mühsam ist. Ich wollte mich aber dennoch heranwagen. Schließlich sind Quitten reich an gesunden Pflanzenstoffen, wie ich gelesen habe. Vitamin C, mehr als in einem Apfel, und viele Mineralstoffe wie Kalium, Zink, Natrium; Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor. Zudem hatte ich Quittengelee aus meiner Kindheit als sehr lecker in Erinnerung.

Bei dem sehr feinen Duft, den die Früchte abgeben, würde ich am liebsten direkt reinbeißen. Doch Vorsicht: Roh sind die Früchte nicht nur steinhart, sondern auch ungenießbar. Ungekocht schmecken sie zudem sehr bitter. Doch all die Mühe bei der Verarbeitung wird durch den einmaligen Geschmack der verarbeiteten Früchte locker wettgemacht. Bei der Verarbeitung gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Ich habe mich dazu entschieden, die einfachste Variante der Verarbeitung auszuprobieren. Die Saftgewinnung im Dampfentsafter, um anschließend Gelee daraus zu machen.

Wer einen Quittenbaum im Garten hat oder das Glück, viele Quitten erhaschen zu können, kann daraus auch tolle selbst gemachte Weihnachtsgeschenke machen. Mit weihnachtlichen Gewürzen harmoniert der Quittengeschmack nämlich auch ganz fantastisch. Ob mit oder ohne Zimt und Co. ein Gläschen Quittengelee ist immer ein gutes Mitbringsel.

Rezept für selbst gemachtes Quittengelee

Hier können Sie das Rezept für selbst gemachtes Quittengelee als PDF herunterladen.

Zutaten

  • 2,5 kg Quitten
  • 3 l Wasser
  • 500 g Zucker
  • 1-2 EL Geliermittel (z. B. Pektin)
  • Gewürze nach Geschmack (z. B. weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Nelken oder Anis)
  • Dampfentsafter
  • heiß ausgewaschene Gläser

Zubereitung

  1. Die Früchte umhüllt ein weicher Pelz, dieser sollte auf jeden Fall abgerieben werden, denn er verfälscht den Geschmack. Schälen müssen Sie die Quitten nicht.
  2. Den Frucht- und Stielansatz grob ausschneiden, Kerne entfernen und die Quitten in grobe Stücke schneiden.
  3. Nun können Sie die Quittenstücke zusammen mit dem Zucker und wenn gewünscht mit den Gewürzen in den Dampfentsafter geben. Die Quitten nun nach Gebrauchsanweisung des Entsafters entsaften.
  4. Kochen Sie den gewonnenen Saft mit dem Geliermittel nochmals auf. Die Menge des Geliermittels hängt ein wenig von der gewünschten Festigkeit ab. Ich habe einfach eine Gelierprobe gemacht, um zu sehen, wie fest das Gelee wird.
  5. Heiß in vorher gut gereinigte Gläser abfüllen, verschließen und auf den Kopf stellen. Nach fünf Minuten wieder umdrehen. Fertig.
Links im Bild ein Korb voller Quitten, rechts aufgeschnittene Quitten mit Kerngehäuse.
Den Pelz auf den gelben Quitten muss man vor der Verarbeitung abreiben.

Tipps zur Quittenverarbeitung

  • Sollten Sie sich zum Schälen entscheiden, um die Quitten anders zu verarbeiten, werfen Sie die Schale nicht weg. Die getrockneten Schalen können als Tee aufgebrüht werden und verströmen einen tollen Duft. Der Tee soll bei Halsschmerzen helfen.
  • Kleben Sie hübsche Etiketten auf die Gläser und binden Sie ein paar Gewürze daran – schon ist das kleine Geschenk fertig. Hier können Sie verschiedene Etiketten zum selbst beschriften ausdrucken.
  • Variieren Sie das Quittengelee. Zum Beispiel als scharfe Variante mit Chili oder beschwipst mit einem Schuss Kirschwasser oder Quittenschnaps.

 

Viel Freude beim Zubereiten, Verschenken und natürlich Essen wünsche ich Ihnen.

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