Socken aufräumen als kreatives Kinderspiel

Im hektischen Alltag landen Socken nach dem Trocknen oft in Kisten und Körben, um bei passender Gelegenheit zusammengelegt zu werden. Doch es gibt nur selten Familienmitglieder, die sich freiwillig bereit erklären, das Socken aufräumen zu übernehmen. Mit einer kleinen List kann man diese zeitaufwändige Aufgabe loswerden: Sockenspiele für Kinder.

Um Regeln für diese Spiele zu entwickeln, habe ich es anfangs mit Freunden gespielt. Damit davon alle Teilnehmer profitieren konnten, durfte jeder seine unbewältigten Sockenberge mitbringen. Nach drei bis vier Spieldurchgängen lagen die Socken paarweise geordnet in den entsprechenden Kisten und die Regeln für zwei Spockenspiel waren definiert. Jetzt mussten wir nur noch die Kinder dafür begeistern. Und das war gar nicht schwer: Unsere Freude am Sockenspiel hat die Kinder neugierig gemacht. Sie wollten mitmachen und haben schon nach wenigen Runden die Regeln verstanden. Die Kinder haben sich ihr Training in diversen Memo-Spielen zunutze gemacht und haben die Einzelsocken schneller finden und zuordnen können. Sogar die zahlreichen schwarzen Socken haben sie zielsicher richtig zusammengeführt.

Um die Mitspieler zu motivieren, bis zur letzen Socke mit Freude dabei zu sein, habe ich die Anzahl der Socken pro Runde anfangs begrenzt. Und dann passierte etwas, womit niemand gerechnet hat. Die Kinder hatten soviel Freude am Spiel, dass die bereits zusammengelegten Socken wieder auseinandergezogen werden mussten, damit es ausreichend Spielmaterial gibt.

Socken aufräumen: Zwei Spielvarianten

Für ältere Kinder und Erwachsene eignet sich das Spiel mit dem wunderbaren Namen «Alte Stinkersocke». Die Variante «Knallersocke» können dagegen schon kleine Kinder ohne Erwachsene oder ältere Kinder spielen.

Spielregeln für die „Alte Stinkersocke“

  • Mitspieler: max. 4 Spieler
  • Socken: etwa 10-fache Menge der Mitspieler
  • Box/Karton für die Socken mit einem faustgroßen Loch

Und so geht’s

  • Ziel ist es, die Socken paarweise so schnell wie möglich abzulegen.
  • Jeder Mitspieler zieht 5 einzelne Socken ohne in die Box zu schauen. Daraus lassen sich erste Paare bilden.
  • Wer glaubt, eine seiner Zweitsocken bei einem anderen Mitspieler zu entdecken, darf die Herausgabe fordern. Eine vorherige Prüfung der Socke ist nicht erlaubt. Wer die Falsche erwischt, muss zusätzlich zwei Strafsocken aus der Box nehmen.
  • Wenn es keine Möglichkeiten mehr zum Sockentauschen gibt, darf jeder Spieler zwei neue Socken ziehen. Dazu wird eine Hand durch das Loch in die Box gesteckt und in möglichst kurzer Zeit zwei Socken rausgeholt.

Strafsocken:

Wenn die Mitspieler den Verdacht haben, dass ein Spieler versucht, eine bestimmte Socke in der Box zu ertasten, können Sie diesen Vorgang zeitlich begrenzen, indem sie dreimal «al-te-Stin-ker-so-cke» rufen. Wenn der Spieler seine Hand nicht rechtzeitig aus der Box nimmt, bekommt er zwei Strafsocken.

Freikaufen von Strafsocken: Schwarze Socken sind besonders schwierig zuzuordnen, weil sie sich alle sehr ähnlich sind. Deshalb gibt es für schwarze Socken eine besondere Regelung: Mit einem Paar schwarzer Socken kann man sich vom Ziehen von Strafsocken freikaufen. Gewonnen hat, wer zuerst alle Socken gefaltet hat. Die anderen Spieler tauschen in der letzten Runde die Einzelsocken solange aus, bis alle Socken zueinander passen. Das geht solange, bis alle Paare auf dem Tisch liegen und das Socken aufräume erfolgreich erledigt wurde.

Spielregeln für Knallersocken

Wenn kleine Kinder das Sockenspiel alleine spielen, gibt es vereinfachte Regeln.

Und so geht’s

Eine begrenzte Anzahl von Socken wird in eine offene Box gelegt, in die alle Spieler reinschauen können. Nur schauen, nicht anfassen. Damit sich niemand zu viel Zeit für diesen Vorgang nimmt, können die übrigen Mitspieler die Zeit begrenzen, indem sie dreimal «Knal-ler-socke» rufen. Wenn nach der letzten Silbe keine Socke aus der Box genommen wird, suchen die Mitspieler stellvertretend eine Socke aus. Der Spieler muss zur Strafe noch zwei Strafsocken ziehen. Auch hier kommt die Regel zum Tragen, dass man sich mit einem paar schwarzer Socken von den Strafsocken freikaufen kann.

In der letzten Runde können alle Socken auf einen Haufen gelegt werden, den alle Mitspieler gemeinsam zusammenfügen. Es gewinnt, wer am meisten Sockenpaare hat. Das Socken aufräumen soll Spaß machen, damit das Spiel immer wieder spannend ist. Oft bleiben Socken zurück, Einzelsocken, die keinen Partner haben. Wenn sie nach zwei oder drei Wochen keinen Partner gefunden haben, werden sie aussortiert und zum Beispiel in eine Handpuppe für das Kaspertheater umfunktioniert.

Belohnung zum Schluss

Mit leichten Trinkbechern aus Pappe oder Blechdosen eine Pyramide auftürmen und mit den Socken abwerfen. Anfangen darf der Gewinner. Wer für das Dosenwerfen Platz in der Wohnung hat, sollte darauf achten, dass alle Gegenstände, die sich hinter der Pyramide befinden, bruchsicher sind. Draußen kann das Spiel beispielsweise vor einer Hauswand oder Garage aufgebaut werden. Vorsichtshalber ein altes Bettlaken oder eine Decke auf dem Boden ausbreiten, damit die Socken sauber bleiben.

Socken aufräumen hat bei uns im Haushalt einen neuen Stellenwert bekommen. Ich lege keine Socken mehr zusammen und wenn ich meine Familie frage, ob sie Lust auf eine Runde Zocken mit Socken haben, blicke ich fast immer in freudige Gesichter.

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