Einfach selbst gemacht: blumiger Veilchen-Sirup

Endlich scheint die Sonne wieder mehr. Die ersten Sonnenstrahlen treiben Gänseblümchen, Osterglocken und Veilchen aus dem Boden. Wussten Sie, dass man auch allerlei Leckeres aus den wohlriechenden Veilchen herstellen beziehungsweise kochen kann? Eines unserer liebsten Rezepte mit Veilchenblüten ist ein Veilchen-Sirup. Er schmeckt hervorragend in Mineralwasser, Sekt oder Wein. Übrigens ist das Veilchen nicht nur schmackhaft – schon Hippokrates, Hildegard von Bingen und Sebastian Kneipp sollen es zu Heilzwecken empfohlen haben.

Für die Herstellung des Sirups brauchen Sie ein wenig Geduld. Nach dem Kochen muss er mehrere Tage ziehen. Ich kann Ihnen jedoch versprechen, dass sich das Warten lohnt.

Tipps zum Pflücken der Veilchen

Die zarten kleinen Blumen wachsen im Frühling auf lichten Waldböden und überall, wo es eher schattig ist. Es gibt viele unterschiedliche Veilchenarten. Die Duft- und Hornveilchen sind wohl die bekanntesten.

Veilchen blühen, je nach Art, von März bis Juni. Der beste Geschmack und die besten Inhaltstoffe für einen Sirup werden mitten in der Blütezeit erreicht. Zwischen März und Mai ist also ein idealer Zeitpunkt für die Herstellung. Sammeln Sie aber bitte immer nur das, was Sie wirklich brauchen. Für Insekten wie Bienen oder Hummeln sind die Frühblüher eine wichtige Nahrungsquelle. In unserem Garten haben wir glücklicherweise einen ganzen Veilchenteppich. So können wir zudem sicher sein, dass die Blüten nicht verunreinigt sind.

Ein Glas voll mit geernteten Veilchen steht auf dem Rasen.
Die Duftveilchen wachsen zahlreich in unserem Garten.

Achtung: Alle Arten sind essbar, aber nicht das Usambaraveilchen. Es gehört botanisch gesehen nicht zu den Veilchengewächsen und ist giftig!

Rezept für selbst gemachten Veilchen-Sirup

Hier können Sie das Rezept für den selbst gemachten Veilchen-Sirup als PDF herunterladen.

Zutaten

ergibt 250 ml Sirup

  • 250 ml Wasser
  • 250 g Zucker
  • eine Handvoll Veilchen (ca. 20 g)
  • eine unbehandelte Bio-Zitrone
  • Glaskaraffe oder Einmachglas

Zubereitung

  1. Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen. Unter Rühren den Zucker im Wasser auflösen, bis ein Sirup entsteht.
  2. In der Zwischenzeit die Blüten in ein Gefäß geben.
  3. Eine halbe Zitrone auspressen und dazugeben.
  4. Andere Zitronenhälfte in Spalten schneiden und ebenfalls in das Gefäß geben.
  5. Den etwas abgekühlten Sirup über die Veilchen, den Zitronensaft und die Zitronenspalten geben, alles verrühren und in den Kühlschrank stellen.
  6. Den Sirup jeden Tag umrühren. Nach drei Tagen die Veilchen und die Zitronen absieben. In saubere Flaschen abfüllen – fertig zum Genießen.

Wir lagern den Sirup im Kühlschrank, allerdings schmeckt er so gut, dass er nicht lange bei uns überlebt.

Veilchen-Sirup: Tipps und Inspirationen

  • Stellen Sie aus dem Sirup unter Zugabe eines Geliermittels ein feines Veilchengelee her.
  • Füllen Sie den Sirup in kleine Flaschen oder in Reagenzgläser ab und verschenken Sie ihn. Hinweis: In diesem Fall sollten Glas oder Flasche steril sein.
  • Auch zum Verfeinern von Obstsalat, Quark oder Kuchencreme eignet sich der Sirup.
  • Setzen Sie den Sirup mit ein paar Blättern Minze an. Um diese Zeit lassen sich bereits die ersten kleinen Minzblätter im Garten ernten.
  • Die Farbe des Sirups hängt mit der verwendeten Veilchenart zusammen. Es kann sein, dass Ihr Sirup nicht so lila wird, dennoch aber fruchtig und intensiv schmeckt.
  • Lagern Sie den Sirup kühl und lichtgeschützt, damit er seine hübsche Farbe beibehält.
Die gesammelten Veilchenblüten sind in Zuckerwasser eingelegt.
Der Veilchen-Sirup nimmt erst nach einiger Zeit etwas Farbe an.

Hätten wir noch mehr Veilchenblüten, würden wir mit dem Veilchensirup in die Serienproduktion gehen. Uns haben der Geruch, der Geschmack und die Farbe des Sirups vollauf überzeugt. Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Frühling. Bis dahin gehen wir sparsam mit dem Sirup aus diesem Jahr um. Schließlich soll er lange halten, damit wir noch einige Getränke damit verfeinern können.

Viel Freude beim Herstellen und Verkosten.

 

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