Der Waschbär-Katalog und die digitale Transformation

Aufgrund des Hackerangriffs am 19. Mai war eine Zeit lang nicht klar, ob der nächste Waschbär-Katalog für die Herbstsaison 2021 produziert werden kann. Aber gestern konnte er endlich doch in Druck gehen. Wir nehmen das zum Anlass für eine Standortbestimmung: Welche Bedeutung hat der Katalog für Waschbär im Zeitalter der digitalen Transformation?

Der Waschbär-Katalog ist ein echter Klassiker

An ihm scheiden sich die Geister. Die einen lieben ihn. Die anderen meinen, er gehöre abgeschafft im Zeitalter der Digitalisierung. Die einen nehmen sich die Zeit, um in Ruhe in ihm zu schmökern. Die anderen kennen ihn nur, weil er zuhause bei der Mutter auf dem Couchtisch liegt und gehen lieber direkt online shoppen. Die Rede ist von unserem Waschbär-Katalog, der Ende der 1980er mit nur 16 Seiten gestartet ist und den wir seit 1995 im heutigen Format jedes Jahr mehrmals veröffentlichen.

Ist ein Katalog überhaupt noch zeitgemäß?

Längst diskutieren wir natürlich auch bei uns im Haus darüber, wie die Zukunft unseres Katalogs aussieht. Ist es für einen nachhaltigen Versender wie Waschbär heute überhaupt noch angemessen, Papier durch die Gegend zu schicken? Nicht nur, aber auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr bekannte Versand- oder Warenhäuser ihre Kataloge einstellen. Ist es ausreichend, dass wir den Katalog so umweltfreundlich wie nur möglich produzieren — mit Blauer-Engel-Zertifizierung, FSC-zertifiziertem Papier und Kompensierung der CO-Emissionen, die beim Versand verursacht werden?

Bedruckte Blätter mit Katalogseiten laufen am Fließband durch eine Maschine.
Waschbär lässt den Katalog unter Beachtung hoher ökologischer Standards produzieren.

Das Internet ist einer der größten Stromfresser

Wichtig finden wir auch, die Auswirkungen des Katalogs auf die Umwelt im Verhältnis zu unserem Online-Shop zu bewerten. Dessen Betrieb und Nutzung benötigen ebenfalls Ressourcen, und das nicht zu knapp. So hat Greenpeace in seinem jährlich erscheinenden Greenpeace-Report „Grüner klicken“ das Fazit gezogen, dass das Internet den weltweit sechstgrößten Stromverbrauch hätte, wenn es ein Land wäre. Hier gilt es also genau hinzuschauen, denn Nachhaltigkeit hat viele Dimensionen. Und nicht zuletzt beschäftigt uns auch die Frage, wie wir auch weiterhin die weniger internetaffinen Menschen erreichen können, die die Mission von Waschbär teilen? Mit all diesen Fragestellungen beschäftigen wir uns im Rahmen unseres Transformationsprozesses, den wir 2018 angestoßen haben.

Der Katalog wurde erst gestoppt …

Nun hat uns der Hackerangriff noch mal eine neue Perspektive auf unseren guten alten Katalog beschert. Eine Zeit lang wussten wir nämlich nicht, ob der nächste Katalog aufgrund der Krise überhaupt gedruckt werden und erscheinen kann. Und da haben wir deutlich erkannt: Ganz ohne Waschbär-Katalog geht es nicht, zumindest noch nicht. Vielmehr geht es für uns darum, eine gute Balance zwischen der analogen und der digitalen Welt zu finden. Von dieser Erkenntnis werden wir uns nun um so mehr leiten lassen, nachdem wir diese einschneidende Erfahrung gemacht haben.

… und konnte nun doch in Druck gehen

Im Moment sind wir sehr glücklich, dass der Herbst-Katalog 2021 gestern, am 24. Juni in Druck gehen konnte. Da viele unserer IT-Systeme mittlerweile stabil laufen, der Paketversand wieder normal möglich ist und auch unser Kundenservice vollumfänglich arbeiten kann, konnten wir den vorerst gestoppten Druck schließlich und endlich in Auftrag geben. Seit gestern werden die über 500.000 Exemplare mit rund 300 Seiten für Deutschland, Österreich und die Schweiz produziert. Unsere Kundinnen und Kunden können damit rechnen, dass der Katalog ab der 28. Kalenderwoche in ihrem Briefkasten liegen wird.

Hier ein paar Eindrücke – frisch aus unserer Druckerei, wo wir derzeit den Waschbär-Katalog für Herbst 2021 produzieren lassen.

 

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Leonardo Langheim aus der Geschäftsleitung im Interview: Waschbär wurde von Hackern angegriffen

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